Die “Krönung in Notre Dame”, Jacques-Louis David, 1841
Ein Kommentar von mir im Newsletter meines Arbeitgebers (November 2012) – Big Data ist ja die jüngste “Sau”, die durchs Marketingdorf getrieben wird, aber durchaus relevant ist. Obamas Wiederwahl ist für mich der erste große “public case”. Here you go:
Zu den fleißigsten Helfern hinter US-Wahlkampfkulissen zählten heuer Algorithmen, die sich durch gigantische Mengen von personenbezogenen Daten kämpften, um Vorhersagen über individuelles Wahlverhalten zu treffen und die Effizienz der Wahlkampfressourcen zu optimieren. Die Obama-Kampagne ist die vielleicht erste öffentliche Big Data-Erfolgsgeschichte. Ziel der heimlichen Wahlschlacht: Unentschlossene identifizieren und zielgenau überzeugen – fallweise sogar über persönliche Hausbesuche. Bis zu 2.000 Datenitems und 20 Cookies wurden pro User gesammelt, verknüpft wurde die mit weiteren verfügbaren Daten zu Konsum oder sozialem Umfeld. Beispiel: Facebook-verrückte Heineken-Trinker mit Affinität zu Datingportalen sind Obama-Fans, mussten aber telefonisch überzeugt werden – sind sie doch mit hoher Wahrscheinlichkeit Slacker, die den Wahlsonntag auf der Couch vergammeln. Datacruncher, Microtrageting und Predictive Analytics scheinen also Wahlen zu entscheiden – und künftig auch Kaufentscheidungen. Als Kommunikationsprofis werden wir uns (wieder) intensiver mit CRM-Themen auseinandersetzen müssen. Am Ende gilt jedoch: Big Data ist immer ein wenig Big Brother, zum Erfolg führt letztlich die Big Idea hinter Kandidat oder Produkt.
Den an sich ganz guten Newsletter, der im Kommentar immer wieder spannende aktuelle Themen aufgreift (bzw. Kante zeigt) gibt´s hier.