Amazon Dash: Richtig gutes Contentmarketing wurzelt in Produktmarketing und echter Innovation

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„President Lincoln, writing the proclamation of freedom“, n.n., 1884

Storytelling, Contentmarketing und  Native Advertising  sind ja momentan in aller Marketing-Munde. Viele Marken versuchen auf Biegen und Brechen, ihre Erfolgsposition mit Inhalten, Formaten und Dialogangeboten, die sie „immer schön aus dem Markenkern raus“ erzählen, zu untermauern. Meine beiden Söhne lieben Geschichten, ich erzähle Ihnen gerne welche und lese auch viel vor – irgendwann ist aber  mit zarten 4 Jahren die Aufmerksamkeit der beiden Buben aufgebraucht.

Das gilt natürlich auch für „Große“. Derzeit fragt man sich eben auch, wer von den Verbrauchern tatsächlich die schiere Aufmerksamkeit und Zeit hat, die unzählig erzählten und feilgebotenen Markengeschichten auch wahrzunehmen. Keine Frage: Die Zeiten sind vorbei, wo Marken Aufmerksamkeit einfach kaufen konnten, einzelnen Botschaften in 360-Grad-Trommelfeuer über die Kanäle kippten und damit auch Reichweite und Awareness generieren konnten. Marketing und die Funktion der Kommunikation besinnt sich vereinfacht eher wieder auf Grundtugenden: nämlich echte Bedürfnisse befriedigen, Kundenprobleme lösen, Nutzen anbieten. Und in einer idealen Welt Sinn zu geben bzw. zu haben, ethisch korrekt zu agieren und „die Welt ein wenig besser zu machen“. Im kleinen Maßstab für den Konsumenten, immer mehr auch auch im weiteren Sinne, gesellschaftlich, sozial, global.

Was das mit Storytelling und Contentmarketing zu tun hat? Es mag wie eine Binse klingen: Die ganzen Stories, Inhalte und Themen, die Marken spielen, um Aufmerksamkeit zu kriegen, müssen eigentlich aus dem originären Produkt oder dem Service der Marke geschöpft werden – und eben nicht aus markentheoretischen Gedankenkonstrukten oder „Markenwerten“. Ein wirklich schönes Beispiel ist das gestern announcete Amazon Dash. Dash ist ein kleiner Stick, der es Kunden ermöglicht, Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs zu scannen (z.B. direkt am Kühlschrank, wenn eine Milch bspw. zur Neige geht). Die Güter werden mit dem Amazon Lieferservice am nächsten Tag ausgeliefert.

 

amazondash

 

Dash ist ein Gerät, ein Feature, eine Anwendung, die wir hier in Europa erstmal gar nicht kriegen werden. Macht aber nichts. Wir reden aber darüber. Denn Dash ist eine spannende Story, die man weitererzählt und teilt, weil sie in diesem Fall relevant ist, weil sie den immer spannnenden Blick in die alltägliche Zukunft öffnet. Und inspiriert. Dash passt wunderbar zur Marke Amazon, schreibt das zentrale Markenfeature One-Click-Bestellung sauber fort, passt auch insgesamt gut in die Storykette, die Amazon pusht (man erinnere sich an die Vision, dass Drohnen Amazon-Pakete ausliefern oder an das kürzliche Thema Amazon Fire fürs Wohnzimmer). Dash ist perfektes Storytelling, dass nicht krampfhaft versucht, irgendwelche Markenattribute auf andere Themen zu stülpen, sondern direkt aus dem Produkt kommt. Und auch gut aufzeigt, wie eng das Thema Content und Stories mit der aktuelle Maxime, Marken in distuptiven Umfeldern über Innovationen im Loop relevant zu halten, zusammenhängt.

 

 

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