Marco-Polo-Marketing: Vom digitalen China lernen heisst siegen lernen.

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Marco Polo vor Kublai Khan, Tranquillo Tremona (1859)

China ist sicher das dominierende Thema, wenn es um wirtschaftliche Themen und Outlooks geht. Vor einigen Wochen erschien in der FAS ein sehr kritischer Artikel, der dem Reich der Mitte fast schon neoimperialisitische, wenn auch staatskapitalisitische Weltunterwerfungsambitionen attestierte. Mao würde sich ein wenig im Grabe umdrehen, dann aber doch beruhigt wieder hinlegen – Weltrevolution über Staatskapitalismus quasi. Den spannenden Artikel findet Ihr hier: „Chinas Weg zur Weltherrschaft“ (FAZ.net, 01/2018).

 

Auch für Marketer und Marken ist China ein wichtiges Thema, vulgo: vielleicht der  zentrale Absatzmarkt. Auch wenn es manchmal dann doch beschämt, wie manche deshalb zu Kreuze kriechen (Daimler & der Dalaim Lama) oder die DFL – ambitionierte Digital-Marketer blicken regelmäßig nach China und lassen sich von den Themen und Ideen und Plattforme inspirieren. Ich habe vor einigen Monaten in einer Trendpräsentation zum Thema Conversational Commerce und WeChat ein paar Blogs und Websites gefunden und neulich aktualisiert:

Vielleicht eine ganz interessante Soja-Würze für Eure Bloglists und Leserollen? Viel Spaß damit.

„Entrepreneurial Porn“: Hollywood, Wallstreet, Silicon Valley?

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Konföderiertes U-Boot „H.L. Hunley“, Conrad Wise Champan (1863)

Überall Entrepreneure? Aktuell buhlen unzählige Startups um unsere Aufmerksamkeit. Fast jeder Werbeblock im Fernsehen wird von den Vermarktern (wohl mangels alternativer zahlender Kundschaft) mit mindestens einem Spot für einen webbasierten Service gefüllt. Nach den vielen Partnervermittlungs- und Spielebuden-Promos sind aktuell Vergleichsportale, Kreditunternehmen und Online-Fitness-Studios tres en vogue. Und immer mehr von den gezeigten „Innovationen“ haben weniger ein stark transaktionsgetriebenens Geschäftsmodell (mitsamt gut verrechenbarer Provisionierung), sondern fast schon long-tail-hafte „Freemium“-Ansätze. Ein Alarmzeichen? Weiterlesen

Brainblitzer #7: Gedankenspiel zu einem Mashup von Realtimemarketing, Contentmarketing und Sponsoring.

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„Napoleon and His General Military Staff in Egypt“, Jean Leon Gerome, 1867

Mashable hat zum Jahreswechsel in der Flut der Jahresausblicke ganz trefflich die relevantesten Social Media Trends des neuen Jahres beschrieben (hier via dailymuse.com). Mashable blickt dabei insbesondere nochmals voraus auf Realtime Marketing. Ein Thema, das ja bereits im letzten Jahr prognostiziet wurde und mit diversen Posts und Beispielen rund um den Superbowl im Verlauf des letzten Jahres nochmals an Relevanz und Fahrt zu gewinnen schien (vgl. die wunderbare OREO-Daily-Twist-Kampagne aus 2013).

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Kritsche Reflektion der FAS: „Die Shareconomy ist nichts anderes als die totale Dienstleistungsgesellschaft“

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„Emmaus, Christus beim Brotbrechen“, Pier Leone Ghezzi, ca. 1711

Die FAS war kurz vor Weihnachten wieder ein prima Sonntagslesegenuß mit vielen Highlights, u.a. dem differenzierten „Backup“ für den vielgescholtenen Versender Amazon (Ausnahme im Blatt: Der Sportaufmacher zum FCB und Gerlands „Was ich sehe, ist ein Genuss“). Auch wenn ich hier eher ungern reine Leseempfehlungen poste: Ein Artikel ist es besonders wert, beleuchtet der doch die Sharing Economy einmal bei aller Euphorie etwas kritischer. Und FAS-untypisch „sozialreflektiv“.

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Salut auf ein kreatives, innovatives, ideenreiches 2014!

(c) Timothy Franklin Ross Thompson; Supplied by The Public Catalogue Foundation


„Squadron off Nargue Island, Vice-Admiral Saumarez and His Flagship ‚Victory‘ Giving a Seven-Gun Salute to the Swedish Brig-Sloop ‚Rose‘ with Baron Platen“, Timothy Franklin Ross Thompsonhreys, 1783

Nach diversen sehr interessanten und guten Erkenntnissen aus den Predictive Analytics-Ritualen an Sylvester (a.k.a. „Bleigießen“) steht fest: Das neue Jahr wird mindestens doppelt so gut wie 2013. Versprochen! Allen Lesern und Freunden alles Gute und viel Spaß mit den ca. 525.000 Minuten im neuen Jahr (auch eine interessante Interpretation von Big Data, diese Zahl).

Zum Jahresstart eine aufgewärmte Idee aus dem letzten August, die vielleicht mein Favorite des vergangenen Jahres war: Sie ist „simple“, „stupid“ und dazu noch „sustainable“. Was sie aber besonders schön macht: Sie ist herrlich undigital. Und verdammt nützlich, setzt sie doch auf einem uns allen sehr bekannten Insight auf: Steigender Puls, wachsende Hektik, Kurbelei und Wenderei und manchmal Blechschaden beim Parkplatzsuchen auf Großparkplätzen… Aber seht selbst:

Props an meinen Ex-Kollegen Marian (@marian: all the best for 2014!) für dieses Fundstück. Sein Blog DIGIwow liefert täglich wirklich inspirierende Pieces aus der Wunderwelt des Digitalen und ist highly recommended!

Brainblitzer #6: Wer beisst beim vermeintlichen „Teilen“ vielleicht ins Gras?

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„Die Rückkehr der Franzosen aus Russland“, Antoine-Jean Gros, ca. 1820

Mit großem Interesse verfolgen wir in unserer Branche ja gerade Aufkommen der Sharing-Economy. Die diesjährige Cebit stand unter diesem Stern,  die brand eins titelte, und Sharing war ja bislang im Kontext von Content ein Megathema. Erstaunlich nun, wie AirBnB abgeht, Car2Go Erfolge feiert, Uber in USA schnell Fahrt aufnimmt. Allen gemein: Sie scheinen sich zu rechnen. Interessant, wenn irgendwelche Freunde, denen du´s nie zugetraut hättest, jetzt mit Aibnb nach NYC reisen. Und man sich selbst dabei ertappt, statt nen neuen Rasenvertikutierer bei Amazon zu klicken, man eher auf Tool-/Gear-Sharing- und Nachbarschaftseiten geht (dann aber wieder abdreht und den Rasen unvertikutiert läßt, da das Angebot dann doch noch zu mager erscheint).

Schneller Gedanke dazu: Noch fehlt natürlich der Big-Scale-Beweis, dass sich diese Art des ressourcenschonenden Wirtschaftens sich auch wirklich  rechnet. Viel drängender sicherlich die Fragestellungen, wer profitiert und wer weniger. Denn es häufen sich die Meldungen, dass es da durchaus Kollateralschäden gibt und dunkle Seiten, die nicht zwingend so schön sind. In Berlin scheinen aktuell 50 Tsd. Wohnungen lerrzustehen bzw. als Couchsurfing- oder AirBnB-(Ferien)-Wohnungen vermietet zu werden. Die fehlen natürlich auch dem Wohungsmarkt. Und die US-Guys von Uber Cars spüren gerade den Zorn von vorwiegend Latino-Taxifahrern in LA, die beklagen, dass Uber-Chaffeure mit ihren Privat-Limos ihnen massiv Kunden wegnschnappen. Und ihnen den Lebensunterhalt vermiesen. Das könnte so ähnlich für alle Arten von eher sozial schwachen Hotelbediensteten gelten, falls sich die Zahlen von AirBnB als echt herausstellen, die davon ausgehen, dass bis zu 20% aller NYC-Übernachtungen schon über „Air“ gehen. Gefühlt zahlen also nach ersten schnellen Gedanken die Menschen in den kurz skizzierten Fällen drauf, die eher nichts haben und sozial schwach sind. Fragt sich am Ende dann auch, was denn ünberhaupt geteilt wird. Oder ob „teilen“ und „sharen“ hier nur als Begriffe verdecken, dass es letzten Endes um „Kohle machen“ geht (und man sein teuer finanziertes Haus so doppelt gut abzahlen kann).

„Was guckst Du?“: Youtube Trends Dashboard mit interessanten Insights zu „Hot Clips“ des Tages

The Tea-Tax Tempest, or the Anglo-American Revolution.' English cartoon by W. Humphreys, 1783, after the 1778 original, referring the the Boston Tea Party of 1773

„The Tea Tax Tempest, Laterna Magica“, W. Humphreys, 1783

Eine ganz nette Ressource, die einen Einblick in die beliebtesten Youtube-Videos des Tages gewährt: Das You Tube Trends Dashboard. Besonders spannend: Die Möglichkeit, verschiedene grobe Soziodemographien zu vergleichen. Das scheint auch ganz gut zu passen: Bei älteren Damen ist der aktuell gelungene Mama-Spot von Nivea top, während es bei Jungs im Teen-Alter irgendwelche Rapper-Diss-Tracks sind. In Deutschland, wohlgemerkt – das Tool erlaubt den Vergleich von bis zu drei Anfragen und auch die Aussteuerung nach Ländern. Relativ einfach zu vergleichen ist also die inhaltliche „Ausrichtung“ von Youtube-Kids in bspw. USA, Deutschland und Frankreich. Eine ebenfalls gutes Gefühl für Traffic und Views gibt das Tool ebenfalls her, genauso ganz spannende Insights, welche Markenclips es tatsächlich schaffen, in´s Relevant Youtube Set zu gelangen (wobei unklar ist, welche Media-Power dahinter steckt). Egal: Das Dashboard-Tool gehört auf die Liste „Useful Online Ressources for Live Planning Insights“.

Konsumtrend „Everyday exceptional“: Jede Menge Feieranläße für aufgeschaltete Marken

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„Canadians Passing in Front of the Arc de Triomphe, Paris“, Alfred Bastien, 1918

Interessant, wie der diesjährige Superbowl in der Marketingszene rezipiert wurde. Und wie gleich darauf die Oscar-Verleihung ebenfalls in den Focus der Marketer geriet. Oreos und Co.  lassen grüßen, Realtime-Marketing als Metatrend. Die Tatsache, dass heutige Alltags- und Konsumwelten ganz stark vom bewußten „Feiern wollen auf Teufel komm raus“ ist jedoch in diesem Kontext mindestens so spannend. Weiterlesen

Brainblitzer #7: Lovebrand! Hatebrand?

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„Do the right thing“, Spike Lee, 1989

Irgendwie sehr „disruptiv“, wie der „große“ FC Bayern aktuell rüberkommt. Innerhalb von zwei, drei Tagen dominiert die Marke die Medien mit zwei sehr unschönen Themen. Präsident Steuersünder, die Konkurrenz aus Dortmund über Transfer Götze doppelt geschwächt. Beide Themenfelder kennen wir auch aus der weiten Welt der Wirtschaft, entfernt sind das so ähnliche Dinge wie Offshore-Präsenzen, „unfriendly takeovers“, wettbewerbsorientiertes Management etc. pp. Wer mich kennt weiß, wie sehr ich das Gebaren des FCB seit drei Jahrzehnten kritisiere, vielleicht auch immer mit einer neidischen Note als VfB-Stuttgart-Fan. Dennoch: Nicht schlecht, wie der Club gestern den (aber auch sehr schwachen) FC Barcelona besiegt hat. Die eigentliche faktische Produktleistung der Marke FCB stimmt also gerade.  Und in der Republik drückt wohl die Hälfte der Fussballfreunde den Münchenern die Daumen.

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Telekom drosselt DSL. Andere werden folgen. Marken müssen sich wappnen.

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„HMS Kent – A Meeting of East and West“, Roger. H. Middlebrock, 1933

Heute ging über die Ticker, was sich seit einigen Tagen schon angedeutet hat (u.a. S. Lobo im Spiegel): Die Telekom spielt den Vorreiter und wird für alle DSL-Neukunden den Zugangsspeed ab einer definierten Down-/Upload-Menge drosseln. Andere Anbieter werden folgen; jetzt kommt also Fahrt in die Umsetzung der alten Diskussion, dass das Web zunehmend aufgrund erhöhtem Datenverkehr an seine „Kappa-Grenzen“ gerät. Netzneutralität hin oder her – auch Markenführende müssen sich diesem Thema stellen.

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