Vor einigen Tagen hatte ich auf die einfache Idee des „Tech-Sabatts“ verwiesen, die einen komplett IP-Technik-freien Tag empfiehlt. Und versucht zu sensibilisieren, dass sich die „Always on“-Mentalität zu einer „Sometimes off“-Denkweise zu wandeln scheint – ganz einfach auch, um der Datenflut und Reizüberflutung Herr zu werden. Die Anzeichen mehren sich hier, wie ich finde. Quasi als Nachtrag: Zwei weitere handfeste und nicht mehr ganz taufrische Methodiken bzw. Tools, die bei „Informational Obesity“ konkret helfen: Das Buch „The Information Diet“ und das Programm „Rescue Time“.
smart fortwo Spot Geländewagen: „Twinkle in the eye at its best“
Nach Vor-Oster-Resturlaubs-Break zum Warmwerden und Rückgrooven ein gefälliger und guter Spot aus dem Automotive-Umfeld: Die Böblinger smart-Jungs und Mädels (wichtige Ergänzung, an der Spitze steht ja eine Sie) machen derzeit hinsichtlich Marketingkommunikation einen ganz guten und stringenten Job. Ich erinnere mich an futuristische Szenarien und den kongenialen „unschlagbar parkbar“-Spot, der uns „Time to say goodbye“ über Parkpeeper vorspielt (hier nochmals). Voila nun der neueste Wurf, der erneut die Suitability des smart fortwos für Städte aufzeigt.
Der Technik-Sabatt: „Tech´s best feature is the off switch“
„Ein Ruhmesblatt der österreichischen Artillerie. Die Armeegeschützreserve nach der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866“, Rudolf Otto Ritter von Ottenfeld, 1897
Es mehren sich ja gefühlt die Anzeichen, dass temporäres Entschleunigen und zeitweises Abschalten zu einem breitfassenden gesellschaftlichen Trendthema wird: Wir erinnern uns an Schirrmacher, der dies seit Jahren in unterschiedlichen Facetten predigt, wir hören verwundert, das sich immer mehr Menschen von Facebook verabschieden, und wir nehmen wahr, wie sogar vereinzelte Marketing-Kampagnen sich das Thema zu nutze machen (Beispiel folgt). Nun ja, zugegeben: Neu ist das nicht, nein. Weiterlesen
Marketing Trends 2013 Summarized (II)
„General Kutusow in der Schlacht von Borodin“, Anatoly Pavlovich Shepelyuk, 1952 (sic!)
Vor einigen Tagen ging hier Teil eins über die Blogrolle: Ich hatte beschrieben, welche Themen und Fragestellungen aus Kundensicht 2013 prägen werden. Heute also Teil II meines ganz persönlichen Kompendiums der „Trends 2013“: welche Themen werden das „Marketing vorwärts“ heuer prägen? Grundlage sind die vielen Postings und Artikel in der Fachwelt, die im Januar gepostet wurden.
AdAge Dataworks Diskussion: Führt „Driven by Data“-Orientierung zu mittelmäßiger Kreation?
„Luca Paciolis“ Jacopo de Barbari, 1495
Big Data und die Relevanz fürs Marketing sind derzeit ja gern diskutiertes Thema auch in Agenturkreisen. Dabei köchelt das Thema eigentlich ja schon seit Jahren. Wir erinnern uns an entsprechende Konferenzen und deren Kernthemen: „Data love“ NEXT von Sinner/Schrader oder die SEE Conference von Scholz & Volkmer. Auch diverse durchaus sehr kreative Digital-Projekte der letzten Jahren bauten im Kern auf – einen zugegebenermaßen nicht immer hochkomplexen – Datastream. Ich erinnere mich an eine tolle Arbeit meines Teams, wo wir die Live-Renndaten aus dem Formel-1-Mercedes-Rennstall vom Boliden direkt ins Netz gestreamt haben. Und gleichzeit in 2009 schon etwas Social TV vorweggenommen haben, da die Daten auch während auf der Mattscheibe RTL F1 flimmert auf dem Schoß via Tablet verfügbar waren. Aktuell wird in der neuen und lesenswerten AdAge-Rubrik „Dataworks“ (spannender Newsletter, btw) das Thema kommentiert. Weiterlesen
Brainblitzer#3: Marken werden Software, Software zum Markentreiber?
Was prägt die Wahrnehmung und den Glanz und die Begehrlichkeit einer “Brand” am meisten? Richtig. Die eigentliche, direkte und unmittelbare Erfahrung, die man mit den Produkt oder der Dienstleistung an sich macht. Dies gilt für physische Prestigegüter ebenso wie für flüchtige Webservices: Researches und „Kliniken“ in der Autoindustrie haben bspw. bei den Ringen in Ingolstadt in den 00er Jahren immer wieder belegt, dass Kaufabsicht durch Produktkontakt mit dem sehr wertigen und anmutigen Interieur der Audis deutlich steigen kann (und die für Wettbewerber sinkt). Weiterlesen
Brainblitzer#2: Kann man im Internet der Dinge bald auch verlorene Schlüssel googeln?
Konsequent zuende gedacht wäre die Antwort: Ja. Neulich auf den Tickern: Google pilotiert eine Autosuche (fuer den Retail). Google Cars. Gesucht wird das einzelne Auto, es wird quasi zum Suchergebnis. Wenn also die verflixte Gartenschere, die irgendwo im Keller unten oder bei den Schwiegereltern im Garten Rost ansetzt, mal wieder unauffindbar ist: Das Ding googlen, Standort abfragen (“Micro”-GPS bzw. “Schere an Kellerschrank: Liege hier unter den Christbaumkugeln!”), Finden. Interessant, hier weitere Erlös- und Werbemodelle weiterzu spinnen…. Genug!
Marketing Trends 2013 Summarized (I)
„Am Morgen vor der Schlacht am weissen Berg“, Karl T. von Pilotny, 1856
Im Rahmen einer internen Vortragsreihe habe ich heute zu meinen persönlichen Topthemen, die das Marketing in 2013 beschäftigen könnten, referiert. Grundlage: Die unzähligen Jahresausblicke und Trendreports, die gerade im Januar unsere Inboxen und Feeds bereichern. Weiterlesen
Die besten Reisetipps kommen immer von Freunden: KLM Must See Map
Wer kennt´s nicht: Man reist in ne x-beliebige Metropole und dann geht´s an´s Sammlen von Reisetipps – idealerweise vom Kumpel der Freundin der Frau, der dort mal drei Monate hospitiert hat. Die Tipps landen auf nem Schmierzettel oder flattrigen Postits – und am Ende des Tages klappert man dann erschöpft den Reiseführer ab. Diese Idee ist groß, weil sie genau hier ansetzt und echten Mehrwert bietet – der zudem noch als Stadtplan-Ausdruck nachhause kommt (und zögerlichen Smartphone-Nutzern im Roaming-Ausland entgegenkommt). Sehr schlau. Was daran strategisch relevant sein soll? Die Aktion zeigt prototypisch auf, wie sich Markenkommunikation mit Relevanz anfühlen kann.
Brainblitzer#1: Pinterest schafft Flow-Gefühl.
In einer interessanten und inspirierenden Diskussion mit meinem Kollegen und Social Media-Experten Martin Ivanovs zum aktuellen Erfolg von Pinterest ergab sich folgendes Agreement: Dass eine zentrale Motivation für Pinterester, das Ding so verdammt lange zu nutzen, sicherlich darin liegt, dass man die Plattform fast schon „leanback“ nutzen kann. Pinterest ist ein wenig wie TV-Gucken, kein Lesen, kein Stress, sich treiben lassen, Fullscale-Serendipity. Und sicherlich viel viel spannender als das aktuell durchaus abtörnende TV-Programm. Ich erinnere mich vage an den Begriff des “Flows“, der auch im Medianutzungszusammenhang gerne bemüht wird und den Wikipedia wie folgt übersetzt: “Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch oder Funktionslust”. Diese Umschreibung passt gut. Ergänzt man, dass i.d.R. ja nicht wirklich etwas erschaffen und getätigt wird. Aber genau das könnte ein weiterer, den Erfolg verstärkende Faktor sein: Dass nämlich ein Gefühl geschaffen wird, trotz allem “sich treiben lassen” dennoch etwas “Produktives” zu tun. Ist Sharing tatsächlich Arbeit? Andere Diskussion!



